“Vollfuge vs. Schattenfuge„
Riemchotet d. jüngere
Vollfuge
Beim Gestalten eurer Wand habt Ihr die Möglichkeit zwischen einer Schattenfuge oder dem Verfugen zu wählen.
Bei der Schattenfuge wird nur der Klebemörtel geglättet und bildet somit die Fuge, der sogenannte Fugenglattstrich. Bei der Vollfuge wird in einem zweiten Arbeitsgang die Fuge mit einem speziellen Fugenmaterial gefüllt.
Zunächst verlegt Ihr die Riemchen mit einer Schattenfuge. Dabei wird der Klebemörtel auf die Wand aufgetragen und die Klinkerriemchen in das Klebebett gedrückt. Der Zwischenraum bzw. die entstandene Fuge wird dann mit einem Fugeneisen glattgezogen. So entsteht je nach Lichteinfall ein Schattenmuster und die Riemchen werden hervorgehoben.
Das Thema Schattenfuge behandeln wir hier noch einmal gesondert.
Ein nachträgliches Verfugen der echten Steinverblender ist nach dem Aushärten des Klebemörtels natürlich möglich. Bitte beachtet, dass sich der Klebemörtel selbst nicht zum nachträglichen Verfugen eignet. Wichtig: Die Riemchen dürfen NICHT wie beim Fliesenlegen geschlämmt werden. Doch wie werden Verblender richtig verfugt?
Verfugen einer Klinkerriemchen-Wand
In diesem Video zeigen wir Schritt für Schritt, worauf es beim Verfugen einer Riemchwand ankommt.
Eine ausführliche Beschreibung zum nachlesen findet Ihr weiter unten in diesem Beitrag.
Benötigte Materialien für die Verarbeitung mit Fugenbrett:
Eigenschaften Fugenmörtel:
Bei dem von uns angebotenen Fugenmörtel handelt es sich um einen speziellen Riemchenfugenmörtel, der sowohl für den Außen- als auch für den Innenbereich geeignet ist. Er zeichnet sich durch Witterungs- und Frostbeständigkeit, leichte Verarbeitung, gute Haftung und hohen Witterungsschutz aus. Der Fugenmörtel wird zur Verarbeitung lediglich erdfeucht angerührt. Während der Verarbeitung sollte die Umgebungstemperatur zwischen +5 und +30 Grad liegen und direkte Sonneneinstrahlung sowie Schlagregen vermieden werden.
Der 40kg Sack wird mit 4,5l – 5,0l sauberem Wasser angerührt und ergibt so ca. 24l verarbeitungsfertigen Nassmörtel.
Bei einer 12mm-15mm Fuge und Riemchen im WDF-Format wird von einem Verbrauch von ca. 7kg pro m² Wandfläche ausgegangen.
Die Verarbeitungszeit beträgt in etwa eine Stunde und variiert je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Der Fugenmörtel ist in den Standardfarben Anthrazit-Schwarz, Dunkelgrau, Silbergrau, Beigeweiß und Weiß erhältlich.
Fugenmörtel
Inhalt: 40 kg (Sack)
Weitere Details in unserem Onlineshop
Anmischen:
Die benötigte Wassermenge pro 40kg Sack von ca. 4,5l – 5,0l wird in ein sauberes Gefäß gefüllt und der Trockenmörtel hinzugegeben. Hierbei sollte sauberes Leitungswasser verwendet werden. Nun wird das Material mit einem Rührwerk homogen und knollenfrei vermischt, bis es erdfeucht ist. Es ist darauf zu achten, den Fugenmörtel immer mit dem gleichen Wassergehalt zu mischen, da es sonst zu Farbdifferenzen kommen kann.
Verarbeitung
Bevor Ihr mit dem Verfugen beginnen könnt, muss der Klebemörtel, mit dem Ihr die Riemchen an die Wand geklebt habt, ca. 5-7 Tage trocknen.
Schlämmen:
Das wichtigste vorab: Das Schlämmverfahren kommt bei der Verlegung von Riemchen so gut wie nicht zum Einsatz. Aufgrund der genarbten Oberfläche und Struktur der meisten Riemchensorten würde sich der Fugenmörtel in den Riemchen festsetzen und die Oberfläche sowie die Farbgebung erheblich verändern.
Das Schlämmverfahren wird klassisch beim Fliesenlegen angewandt. Nach dem Kleben von Fliesen auf dem Boden oder an Wänden wird die angerührte Fugenmasse mit einem Fugenbrett / Fugenschwamm komplett über Fugen und Fliesen aufgebracht und gut verteilt. Hierbei sollte man mit dem Fugenmörtel nicht zu sparsam sein, damit auch in allen Fugen genug davon sitzt und keine Hohlräume entstehen. Nach einer kurzen Trockenzeit von ca. 1-2 Stunden je nach Umgebungtemperatur, wird zum Modellieren mit einem feuchten Schwamm in kreisförmigen Bewegungen überschüssiges Fugenmaterial aus den Fugen gewaschen und der Schwamm immer wieder gut gesäubert. Nach einer weiteren Trockenzeit können die Fliesen dann komplett abgewaschen werden. Diesen Vorgang am Folgetag wiederholen, da vermutlich auch dann noch leichte Mörtelschleier auf den Fliesen zu erkennen sind.
Wie oben bereits erwähnt eignet sich dieses Verfahren aufgrund der Oberfläche NICHT für die Backsteinriemchen. Für sogenannte Spaltriemchen allerdings kommt das Verfahren wieder in Betracht. Spaltriemchen haben ähnlich wie Fliesen eine glatte Oberfläche, sodass sich dort aufgetragener Fugenmörtel wieder entfernen lässt.
Spritzbeutel/Mörtelpistole:
Mit einer Mörtelpistole oder einem Spritzbeutel kann der Fugenmörtel direkt in die Fuge eingebracht werden. Der fertig gemischte Fugenmörtel wird dazu in die Kartusche der Fugenpistole gefüllt und im Anschluss in die Fuge gedrückt. Wichtig ist, dass die Stoß- und Lagerfugen zunächst nur halb gefüllt und angepresst werden. Nach kurzer Trocknungszeit wird dann die Fuge komplett gefüllt und mit einer Fugenkelle oder einem Fugeneisen verdichtet. Um den Fugen Struktur zu geben, können diese mit einem Stück Holz oder einem Stück Kunststoffschlauch abgezogen werden. Weiterhin kann die angetrocknete Fläche mit einem handelsüblichen Handfeger etwas angeraut werden, indem Ihr einfach über die Wandfläche kehrt. So werden gleichzeitig mögliche Rückstände auf den Riemchen entfernt.
Fugenbrett:
Die Verarbeitung einer Vollfuge mit einem Fugenbrett und Fugeneisen / Fugenkelle ist die gängigste Variante.
Vor dem Einbringen des Fugenmörtels in die Fugen sollten diese nochmals etwas angefeuchtet werden, damit der Mörtel eine bessere Verbindung eingehen kann.
Nachdem der Fugenmörtel (40kg mit 4,5 – 5,0l sauberem Wasser) angemischt wurde, gebt Ihr einen Haufen auf das Fugenblech und drückt den Mörtel wie auf dem Bild abgebildet mit der Fugenkelle / dem Fugeneisen in die Lagerfugen (horizontal). Achtet darauf, dass die Fugen zunächst nur halb gefüllt und eingedrückt werden. Im zweiten Arbeitsgang werden die Fugen dann vollgefüllt und gepresst.
Danach wird der Mörtel durch den kleinen Spalt des Fugenblechs in die Stoßfuge (vertikal) gedrückt. Auch hier zunächst nur bis zur Hälfte füllen, im zweiten Arbeitsgang dann die Fuge komplett füllen. Wie viel Fugenmörtel Ihr letztendlich verwendet ist Geschmackssache. So füllt Ihr die Fugen dann Reihe für Reihe aus. Sollte einmal etwas Mörtel auf den Riemchen hängen bleiben, einfach mit einem Besen abkehren. Das Verfugen von Backsteinriemchen im Innbereich und Außenbereich unterscheidet sich nicht.
Damit die Fugen durch das Drücken des Mörtels nicht zu glatt aussehen, solltet Ihr nach dem Verfugen die Fugen mit einem Holzstück oder einem Kunststoffschlauch strukturieren. Danach wird die Fläche mit einen normalen Handfeger abgefegt.
Und zum Abschluss noch einmal der Hinweis: Die Wand inkl. der Riemchen darf mit dem Mörtel NICHT geschlämmt werden!