Klinkerriemchen am Fußboden verlegen
Die gute Nachricht zu Beginn: Als Bodenfliese können Ziegelriemchen guten Gewissens verlegt werden.
Üblicherweise verbindet man Klinker- oder Backsteinriemchen mit Ziegelwänden und Backsteinfassaden. Im Innenbereich werden Klinkerriemchen gerne in Küchen als Fliesenspiegel verwendet oder im Wohnzimmer als Ofenrückwand. Im Außenbereich werden ganze Fassaden mit Klinkerriemchen verkleidet.
Unsere Riemchen werden sehr gerne sowohl im Innen- wie auch im Außenbereich eingesetzt.
Backsteinriemchen am Fußboden als rustikaler Klinkerboden?
Auch im häuslichen Bereich wurden und werden gerne Steinfußböden aus Klinkern und Ziegeln erstellt.
Im Außenbereich sind Hofeinfahrten, Gartenwege und Hausumrandungen typische Einsatzbereiche für Pflasterklinker.
Aber auch im Innenbereich kann ein Ziegel-Look am Boden tolle Akzente setzen. Im Hausflur, in der Küche oder im Wohnzimmer - im Grunde sind den Einsatzbereichen keine Grenzen gesetzt.
Ziegel- und Klinkerriemchen sind nach wie vor Klinkersteine - also gebrannter Ton mit all seinen positiven Eigenschaften - nur eben in dünn. Man spricht hier auch von Ziegelfliesen oder Backsteinfliesen. Im Grunde könnt Ihr euch die Klinkerriemchen wie eine etwas dicke Bodenfliese vorstellen. Eine Fliese wird ja auch aus Ton hergestellt.
Unsere Riemchenwerk-Riemchen sind nur 15 mm dünn!
Daher sind unsere Backsteinriemchen problemlos als Bodenziegel zu verwenden. Als Klinker-Fliese versprechen sie eine Langlebigkeit, die kein Teppich je erreichen wird.
Ein paar Dinge gibt es allerdings beim Einsatz von Steinverblendern als Bodenbelag zu beachten - los geht´s.
Das Wichtigste: die Oberfläche des Riemchen-Fußbodens
Natürlich soll die Oberfläche des Fußbodens charakterlich genau euren Vorstellungen entsprechen. Daher bieten wir eine große Auswahl an Klinkerverblendern in allen erdenklichen Farbvarianten mit unterschiedlichsten Oberflächenstrukturen an.
Denkt jedoch daran, dass Ihr über den Ziegelboden viel laufen werdet - mit Schuhen, Socken oder auch barfuß. Die Oberfläche der Ziegelriemchen sollte daher so gewählt werden, dass ein Laufen darüber bequem ist. Der neue Fußboden soll keine unangenehme Fußmassage werden.
Zudem sollte die Oberfläche der Bodenplatten leicht zu reinigen sein. Es bleibt nicht aus, dass im Wohnbereich auch mal etwas herunter fällt, es staubt, krümelt oder nass wird - z.B. im Winter im Hausflur.
Das Reinigen des Fußbodens ist einfacher bei Steinriemchen mit einer glatten Oberfläche.
Das Muster bringt Charakter auf den Klinker-Fußboden
Hier ist auf dem Stein-Fußboden ein typisches Fischgrätmuster zu sehen mit einer dekorativen Außenumrandung zu den Wänden hin.
In welchem Muster die Klinkerriemchen für den Ziegelboden aufgebracht werden ist entscheidend für das Aussehen. Genauso wie bei einer Wand spricht man hier von einem Verband. Es gibt viele mögliche Verbände, die ganz unterschiedliche Muster auf den Boden zaubern. Welcher Verband sinnvoll ist, hängt neben dem persönlichen Geschmack auch von der Größe des Raums ab.
Das bekannte Fischgrätmuster am Fußboden ergibt z.B. wenig Sinn in einem kleinen Raum. Umgekehrt wirken große Zimmer durch ein dynamisches Verlegemuster optisch interessanter. Ein wilder Verband kann in manchen Räumen zu unruhig wirken. Da eignen sich ruhigere Verbände besser.
Auch auf den Verschnitt hat die Wahl des Verbandes einen Einfluss.
Faustregel: Bei einer diagonalen Verlegung werden zehn Prozent Verschnitt gerechnet. Bei einer rechtwinkligen Verlegung nur rund fünf Prozent.
Das Verlegen der Steinverblender am Fußboden
Klinkerriemchen sind deutlich dünner als ganze Klinkersteine. Sie müssen daher beim Verlegen ganzflächig verklebt werden. Hier empfehlen wir das "Buttering-Floating-Verfahren". So erlangen die Steinriemchen die nötige Robustheit auf dem Grund. Wenn es beim Verlegen zu Lufteinschlüssen kommt, kann der Verblender bei starker Belastung brechen. Denkt hier wieder an die Verlegung von Fliesen, für die das Gleiche gilt.
Zum Verkleben der Ziegelverblender verwendet Ihr einen normalen Fliesenkleber, bzw. unseren Klebemörtel. Dieser wird zunächst mit einer Glättkelle auf den Boden aufgetragen. Als nächstes wird der Mörtel mit einer 8x8mm Zahnkelle gekämmt. So wird ein optimaler Untergrund geschaffen.
In diesen Mörtel-Untergrund werden die Ziegelriemchen kräftig eingedrückt. Wer ganz sicher gehen möchte trägt vorab auch auf das Riemchen noch Mörtel auf. Das ist dann das sog. Buttering-Floating-Verfahren.
Die Fuge zwischen den Backsteinriemchen
Es ist eine grundsätzliche Entscheidung, wie mit der Fuge beim Verlegen der Klinkerriemchen umgegangen wird. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten.
Schutzschicht für den neuen Klinker-Fußboden
Ein Steinfußboden aus Ziegelriemchen sollte in jedem Fall noch nachbehandelt werden.
Option 1: Imprägnierung der Klinkerfliesen
Eine Imprägnierung dringt tief in den Klinker ein und schützt den Steinboden so für Jahrzehnte. Gerade in Bereichen, in denen die Ziegelriemchen oft nass werden können, ist eine Imprägnierung unabdingbar. Nach dem Aufbringen ergibt sich ein regelrechter Lotos-Effekt. Das Wasser perlt komplett von der Ziegel-Oberfläche ab. Dadurch darf auch einmal Wein oder Fett auf den neuen Backsteinboden kommen, ohne gleich Farbflecken zu hinterlassen. Was bei der Imprägnierung zu beachten ist und wie diese aufgebracht wird, erklären wir ausführlich in unserem Riemchen-Ratgeber (inkl. Video).
Option 2: Versiegelung der Klinkerplatten
Statt der Imprägnierung könnt ihr auch andere Versiegelungen verwenden. Hier gibt es spezielle Öle oder Epoxidharzanstriche.
Ziegel-Fußboden Verarbeitungsbeispiel – Schritt für Schritt
An erster Stelle steht natürlich die Entscheidung für eine Riemchenvariante. Je nach Raum und persönlicher Vorliebe gibt es hier ein riesiges Angebot.
Direkt dazu gehört im Grunde schon die Wahl des Verbands. Auch hier ist der persönliche Geschmack wieder entscheidend, aber auch der Fußboden in den übrigen Räumen, Wände, Decken und Raumgröße tragen zur Entscheidung bei.
Alles zum Thema Mauerwerksverbände
Beim Bestellen der Klinkerriemchen müsst ihr unbedingt auch den Verschnitt mit berücksichtigen. Ihr werdet sicher einige Ziegelriemchen passend schneiden müssen und der eine oder andere Stein bricht vielleicht bei der Arbeit. Wir rechnen in der Regel mit 5% bis 10% Verschnitt. Auch der gewählte Verband hat hier einen großen Einfluss (siehe oben).
Erst wenn ihr alles Material zur Verlegung zusammen habt könnt ihr euch an die Arbeit machen.
Imprägnierung des Steinbodens
Hier gibt es zwei unterschiedliche Ansätze.
In diesem speziellen Fall wurden die Klinkerriemchen am Fußboden vor dem Verfugen imprägniert. Dabei wird die Imprägnierung mit einem Pinsel Stein für Stein aufgetragen.
Dieser Auftrag verhindert, dass der Fugenmörtel später beim Abwischen einen Schleier auf der Steinoberfläche hinterlässt. Der Stein behält seine leuchtend rote Farbe.
Dabei ist es wichtig, dass die Imprägnierung nicht in die Fugen gerät, sonst kann der Fugenmörtel später nicht haften.
Alternativ kann man auch die Imprägnierung nach dem Verfugen aufbringen. Allerdings hat man dann eine andere Boden-Optik. Der Fugenmörtel bleibt dabei teilweise auf der Riemchenoberfläche haften. Das Ergebnis sieht dann so aus:
Für welche Variante ihr euch entscheidet ist hier mal wieder Geschmackssache. Die geschlämmte Schleiervariante hat einen besonders rustikalen Charm.